Umgangsweisen

Ein wichtiges Thema im Projekt "SL.AVWS" war der Umgang von Betroffenen mit ihrer AVWS: Was hilft im Alltag? Welche professionelle Hilfen kennen und nutzen die Betroffenen? Welche Strategien haben sie entwickelt, um sich selbst zu helfen?

Fragen an die Teilnehmenden

In "SL.AVWS" wurden die Teilnehmenden gefragt:

  • wie sie mit den Herausforderungen ihrer AVWS umgehen
  • ob sie Hilfen nutzen oder genutzt haben
  • und wie sie diese Hilfen bewerten
     

► Hinweis: Die folgenden Abbildungen sind Ergebnisse aus der Online-Befragung.
Die zusammengefassten Ergebnisse aus den Interviews  stehen in den einzelnen Teil-Überschriften (siehe linkes Menü).

Technische Hilfen

Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Mit welchen technischen Hilfsmitteln haben Sie Erfahrungen gemacht?“. Als Antwortmöglichkeiten standen 7 technische Hilfsmittel zur Auswahl. Außerdem konnten die Befragten auch weitere Hilfsmittel in ein Textfeld eintragen, oder angeben, dass sie keine Erfahrungen mit technischen Hilfsmitteln gemacht haben. Mehrfachantworten waren möglich. Das Diagramm stellt die prozentuale Verteilung dar. Es haben 127 Personen geantwortet. Die Ergebnisse sind: Mit einem „Gehörschutz (z. B. Ohrstöpsel, Kopfhörer)“ haben 36,2% Erfahrungen gemacht. Mit einem „Hörverstärker (z. B. FM-Anlage)“ haben 35,4 % Erfahrungen gemacht. Mit einem „Musik-Player“ haben 21,3 % Erfahrungen gemacht. Mit einem „Hörgerät“ haben 17,3 % Erfahrungen gemacht. Mit einem „Mobilen Aufnahmegerät (z. B. Diktiergerät, Recorder) haben 5,5 % Erfahrungen gemacht“. Mit einem „Digitalen Stift mit Diktierfunktion“ haben 0,8 % Erfahrungen gemacht. Mit „Smart Earplugs“ haben 0,8 % Erfahrungen gemacht. Mit sonstigen technischen Hilfsmitteln haben 3,9 % Erfahrungen gemacht. Keine Erfahrungen mit technischen Hilfen haben 26 % gemacht.
Abbildung zur Frage "Mit welchen technischen Hilfsmitteln haben Sie Erfahrungen gemacht?"
  • Ein Viertel der Befragten (26,0 %) hat bisher noch keine technischen Hilfs-Mittel ausprobiert.
  • Am häufigsten nutzten die Befragten (36,2 %) bisher einen Gehörschutz, um die Umwelt auszublenden.
  • Ein Drittel der Befragten (35,4 %) hat Erfahrungen mit einem Hör-Verstärker (FM-Anlage) gesammelt.
Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Wie bewerten Sie die technischen Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?“. Den Betroffenen wurden die Hilfen angezeigt, die sie zuvor angegeben hatten. Diese Hilfen konnten sie mit einer Zahl zwischen 0 für „überhaupt nicht hilfreich“ und 100 für „extrem hilfreich“ bewerten. Das Balkendiagramm zeigt nur die Bewertung der 3 am häufigsten genutzten technischen Hilfen an. Es wird der Median angegeben. Zu den Ergebnissen: Der Nutzen eines „Musik-Players“ ist im Median 86 von 100. Der Nutzen eines „Gehörschutzes“ ist im Median 75 von 100. Der Nutzen eines „Hörverstärkers (FM-Anlage)“ ist im Median 72 von 100.
Abbildung zur Frage "Wie bewerten Sie die technischen Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?"
  • Am besten hat Befragten ein Musik-Player geholfen. Musik-Player werden als besonders hilfreich beschrieben (86 von 100 Punkten).
  • In einem Interview wurde berichtet, dass Musik-Hören gegen störende Alltagsgeräusche hilft. So könne man sich besser erholen. 
  • Gehörschutz und Hörverstärker wie zum Beispiel eine FM-Anlage waren für 3/4 hilfreich. 

Wie Betroffene ihre Erfahrungen mit technischen Hilfsmitteln beschreiben, kann unter der Überschrift „Einsatz von Hilfsmitteln“ nachgelesen werden.
 

Räumliche Hilfen

Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Mit welchen räumlichen Hilfen haben Sie Erfahrungen gemacht?“. Als Antwortmöglichkeiten standen 5 räumliche Hilfen zur Auswahl. Außerdem konnten die Befragten weitere räumliche Hilfen in ein Textfeld eintragen, oder angeben, dass sie keine Erfahrungen mit räumlichen Hilfen gemacht haben. Mehrfachantworten waren möglich. Das Diagramm stellt die prozentuale Verteilung dar. Es haben 127 Personen geantwortet. Die Ergebnisse sind: Mit dem „Ausschalten von Hintergrund-Geräuschen“ haben 58,3 % Erfahrungen gemacht. Mit „kleineren Räumen“ haben 40,2 % Erfahrungen gemacht. Mit „Schallschutz an Wänden und Decken“ haben 40,2 % Erfahrungen gemacht. Mit „Teppichen“ haben 33,1 % Erfahrungen gemacht. Mit „Geräusch-Dämpfer unter Tisch- und Stuhlbeinen“ haben 10,2 % Erfahrungen gemacht. Keine Erfahrungen mit räumlichen Hilfen haben 18,1 % gemacht. Mit sonstigen räumlichen Hilfen haben 6,3 % Erfahrungen gemacht.
Abbildung zur Frage "Mit welchen räumlichen Hilfen haben Sie Erfahrungen gemacht?"
  • Am häufigsten (mit 58,3 %) sammelten die Befragten Erfahrungen mit dem Ausschalten von Hintergrund-Geräuschen.
  • Kleine Räume und Schallschutz an Wänden und Decken konnten 40 % der Befragten anwenden.
  • 18,1 % der Befragten haben keine Erfahrungen mit räumlichen Hilfen gemacht.
Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Wie bewerten Sie die räumlichen Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?“. Den Betroffenen wurden die Hilfen angezeigt, die sie zuvor angegeben hatten. Diese Hilfen konnten sie mit einer Zahl zwischen 0 für „überhaupt nicht hilfreich“ und 100 für „extrem hilfreich“ bewerten. Das Balkendiagramm zeigt nur die Bewertung der 3 am häufigsten genutzten räumlichen Hilfen an. Es wird der Median angegeben. Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte von allen angegebenen Bewertungen liegt. Zu den Ergebnissen: Der Nutzen durch „Ausschaltens von Hintergrundgeräuschen“ ist im Median 90 von 100. Der Nutzen durch „Schallschutz an Wänden und Decken“ ist im Median 83 von 100. Der Nutzen durch „kleinere Räume“ ist im Median 72 von 100.
Abbildung zur Frage "Wie bewerten Sie die räumlichen Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?"
  • Die Befragten haben mit dem „Ausschalten von Hintergrund-Geräuschen“ die besten Erfahrungen gemacht. Sie empfinden das als extrem hilfreich (90 von 100 Punkten).
  • Schallschutz-Wände und Schallschutz-Decken werden ähnlich gut bewertet wie das „Ausschalten von Hintergrund-Geräuschen“.
  • Auch sind für die Befragten kleinere Räume sehr hilfreich (72 von 100 Punkten).

Wie Betroffene ihre Erfahrungen mit räumlichen Hilfsmitteln beschreiben, kann unter der Überschrift „Räumliche Anpassung“ nachgelesen werden.
 

Persönliche Hilfen

Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Mit welchen persönlichen Hilfen haben Sie Erfahrungen gemacht?“. Als Antwortmöglichkeiten standen 5 persönliche Hilfen zur Auswahl. Außerdem konnten die Befragten auch weitere persönlichen Hilfen in ein Textfeld eintragen, oder angeben, dass sie keine Erfahrungen mit persönlichen Hilfen gemacht haben. Mehrfachantworten waren möglich. Das Diagramm stellt die prozentuale Verteilung dar. Es haben 127 Personen geantwortet. Die Ergebnisse sind: Mit dem „Blick-Kontakt zur Rednerin“ haben 74,8 % Erfahrungen gemacht. Mit dem „Wählen einer guten Sitzposition (im Unterricht, bei Vorträgen, in Meetings) haben 62,2 % Erfahrungen gemacht. Mit dem „Absehen des Mundbildes“ haben 43,3 % Erfahrungen gemacht. Mit dem „Anfertigen von Notizen/Merkhilfen“ haben 33,9 % Erfahrungen gemacht.. Mit dem „Austausch mit Betroffenen (zum Beispiel Online-Forum, Selbsthilfegruppen) haben 4,7 % Erfahrungen gemacht. Erfahrungen mit „anderen persönlichen Hilfen“ haben 6,3 % gemacht. Keine Erfahrungen mit persönlichen Hilfen haben 7,9 % der Betroffenen gemacht.
Abbildung zur Frage "Mit welchen persönlichen Hilfen haben Sie Erfahrungen gemacht?"
  • Am häufigsten (mit 74,8 %) nutzen die Befragten den Blick-Kontakt zur sprechenden Person.
  • 62,2 % haben Erfahrungen mit der Wahl einer guten Sitzposition.
  • Mit 43,3 % nannten die Befragten das Absehen des Mundbildes als persönliche Hilfe bei AVWS.
Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Wie bewerten Sie die persönlichen Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?“. Den Betroffenen wurden die Hilfen angezeigt, die sie zuvor angegeben hatten. Diese Hilfen konnten sie mit einer Zahl zwischen 0 für „überhaupt nicht hilfreich“ und 100 für „extrem hilfreich“ bewerten. Das Balkendiagramm zeigt nur die Bewertung der 3 am häufigsten genutzten persönlichen Hilfen an. Es wird der Median angegeben. Zu den Ergebnissen: Der Nutzen durch „Absehens des Mundbildes“ ist im Median 82 von 100. Der Nutzen durch „Blickkontakt zum Redner“ ist im Median 80,5 von 100. Der Nutzens durch eine „gute Sitzposition“ ist im Median 80 von 100.
Abbildung zur Frage "Wie bewerten Sie die persönlichen Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?"
  • Die Befragten bewerten diese 3 persönlichen Hilfen ähnlich: Sie sind sehr hilfreich.

Wie Betroffene ihre Erfahrungen mit diesen 3 persönlichen Hilfsmitteln beschreiben, kann unter der Überschrift „Blickkontakt, Mundbild, Körpersprache“ nachgelesen werden.

Medizinische Hilfen

Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Mit welchen medizinischen Hilfen haben Sie Erfahrungen gemacht?“. Als Antwortmöglichkeiten standen 3 medizinische Hilfen zur Auswahl. Außerdem konnten die Befragten auch weitere medizinische Hilfen in ein Textfeld eintragen, oder angeben, dass sie keine Erfahrungen mit medizinischen Hilfen gemacht haben. Mehrfachantworten waren möglich. Das Diagramm stellt die prozentuale Verteilung dar. Es haben 127 Personen geantwortet. Die Ergebnisse sind: Mit „Logopädie oder Sprachtherapie (z. B. Training von Wortschatz, Grammatik, Aussprache) haben 55,9 % Erfahrungen gemacht. Mit „Ergotherapie (z. B. Training von Bewegung, Wahrnehmung, Konzentration)“ haben 40,2 % Erfahrungen gemacht. Keine Erfahrungen mit medizinischen Hilfen haben 23,6 % gemacht. Mit „selbstständig durchführbaren Hörtrainings (z. B. Audiva, AudioLog, JIAS)“ haben 6,3 % Erfahrungen gemacht. Erfahrungen mit anderen medizinischen Hilfen haben 3,9 % gemacht.
Abbildung zur Frage "Mit welchen medizinischen Hilfen haben Sie Erfahrungen gemacht?"
  • Am häufigsten (mit 55,9 %) haben die Befragten mit Logopädie bzw. Sprach-Therapien Erfahrungen gemacht.
  • 40,2 % der Befragten haben Erfahrungen mit Ergotherapie gemacht.
  • Ein Viertel der Befragten (23,6 %) hat keine Therapie-Erfahrungen mit medizinischen Hilfen gemacht.
Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Wie bewerten Sie die medizinischen Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?“. Den Betroffenen wurden die Hilfen angezeigt, die sie zuvor angegeben hatten. Diese Hilfen konnten sie mit einer Zahl zwischen 0 für „überhaupt nicht hilfreich“ und 100 für „extrem hilfreich“ bewerten. Das Balkendiagramm zeigt nur die Bewertung der 3 am häufigsten genutzten medizinischen Hilfen an. Es wird der Median angegeben. Zu den Ergebnissen: Der Nutzen von „Ergotherapie“ ist im Median 79 von 100. Der Nutzen von „Logopädie oder Sprachtherapie“ ist im Median 75 von 100. Der Nutzen von „selbstständig durchgeführten Hörtrainings“ ist im Median 60 von 100.
Abbildung zur Frage "Wie bewerten Sie die medizinischen Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?"
  • Die Befragten bewerteten die Ergotherapie als hilfreichste Hilfe (79 von 100 Punkten).
  • 3/4 der Befragten bewerteten auch die Logopädie bzw. Sprach-Therapien als sehr hilfreich (75 von 100 Punkten).

Pädagogische Hilfen

Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Mit welchen pädagogischen Hilfen haben Sie Erfahrungen gemacht?“. Als Antwortmöglichkeiten standen 5 pädagogische Hilfen zur Auswahl. Außerdem konnten die Befragten auch weitere pädagogische Hilfen in ein Textfeld eintragen, oder angeben, dass sie keine Erfahrungen mit pädagogischen Hilfen gemacht haben. Mehrfachantworten waren möglich. Das Diagramm stellt die prozentuale Verteilung dar. Es haben 127 Personen geantwortet. Die Ergebnisse sind: Mit „kleineren Gruppen (z. B. Klasse, Team) haben 55,1 % Erfahrungen gemacht. Mit „Förderunterricht“ haben 43,3 % Erfahrungen gemacht. Mit einem „Nachteilsausgleich bei Prüfungen (z. B. Zeitverlängerung, ruhiger Raum) haben 36,2 % Erfahrungen gemacht. Mit einer „zusätzlichen Lehrkraft im Unterricht (pädagogische Unterrichtshilfe) haben 7,9 % Erfahrungen gemacht. Mit einer „persönlichen Begleitung im Schulalltag (Schul- bzw. Unterrichtsbegleitung) haben 6,3 % Erfahrungen gemacht. Mit anderen pädagogischen Hilfen haben 3,2 % Erfahrungen gemacht. Keine Erfahrungen mit pädagogischen Hilfen haben 20,5 % der Befragten gemacht.
Abbildung zur Frage "Mit welchen pädagogischen Hilfen haben Sie Erfahrungen gemacht?"
  • 55,1 % der Betroffenen haben Erfahrungen mit kleineren Gruppen gemacht.
  • 43,3 % kennen Förder-Unterricht.
  • Mehr als ein Drittel der Befragten (36,2 %) hat Erfahrung mit Nachteilsausgleichen.
Die Abbildung ist ein Balkendiagramm zur Frage „Wie bewerten Sie die pädagogische Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?“. Den Betroffenen wurden die Hilfen angezeigt, die sie zuvor angegeben hatten. Diese Hilfen konnten sie mit einer Zahl zwischen 0 für „überhaupt nicht hilfreich“ und 100 für „extrem hilfreich“ bewerten. Das Balkendiagramm zeigt nur die 3 am häufigsten genutzten pädagogischen Hilfen. Es wird der Median angegeben. Zu den Ergebnissen: Der Nutzen von „kleinen Gruppen“ ist im Median 94,5 von 100. Der Nutzen eines „Nachteilsausgleichs “ ist im Median 94 von 100. Der Nutzen von „Förderunterricht“ ist im Median 75 von 100.
Abbildung zur Frage "Wie bewerten Sie die pädagogische Hilfen, mit denen Sie Erfahrungen gemacht haben?"
  • Die Befragten bewerten die Hilfen „kleine Gruppen“ und „Nachteilsausgleich“ als extrem hilfreich (94 von 100 Punkten).
  • Auch „Förderunterricht“ bewerten die Befragten als sehr hilfreich (mit 75 von 100 Punkten).

Umgangsweisen, die in den Interviews berichtet wurden

Die Befragten aus den Interviews beschreiben folgende Umgangsweisen mit ihrer AVWS.

► Hinweis: Sie können die Überschriften anklicken und gelangen so zu den Ergebnissen.

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