Hören im Störschall

Verstehen von Gesprochenem bei störenden Umgebungs-Geräuschen

Problematisch sind zum Beispiel:

  • Große Räume, die stark hallen 
  • Menschen-Gruppen (wie zum Beispiel Discos, Feierlichkeiten)
  • Geräusche wie zum Beispiel: Tickende Uhren, Tastatur-Tippen, Wasserhahn, Dunstabzugs-Haube, Klicken eines Kugelschreibers
  • Im Störschall herausfiltern, wer gerade redet
  • Zuhören in Zügen und Bussen
  • Neue Geräusche, weil sie die Aufmerksamkeit ablenken
  • Hören sich anfühlt, als sei eine "Autobahn dazwischen"“, so dass sich ein "Gefühl der Distanz" einstellt
  • Alle Geräusche, auch die Störgeräusche, als gleich wichtig wahrgenommen werden

Vereinzelt berichten aber auch Betroffene, dass 

  • ein bestimmtes Maschinengeräusch herausgefiltert werden kann
  • ein permanentes, gleichbleibendes Nebengeräusch (zum Beispiel klassische Musik) herausgefiltert werden kann
     

Betroffene hat das Gefühl, es sei eine Autobahn zwischen ihr und der Audio-Quelle:

„Also ich kann mich nämlich dran erinnern, dass ich gedacht hab, Mikrofon auf´m Tisch ist richtig geil, und knapp vorm Ohr so halbwegs. Das das hat ich richtig super. Das war echt toll. So, äh, das wir hab´n uns nur ganz kurz ausprobiert, aber ich hab´n irre Unterschied gemerkt, ganz ganz anders. Al, also, mmh, so, noch nicht mal als wenn ´ne Autobahn nicht mehr dazwischen ist, sondern so richtig das Gefühl von ner Distanz, die weg ist. Ja. “
(D. I., 337)

Betroffene vergleicht ihre Konzentrationsfähigkeit mit einer "Lebensleiste" wie aus Computerspielen:

„Also das ist, das kommt wirklich, komisch, das ist auch so unverständlich. Manche Sachen gehen total und manche gar nicht, aber es kommt dann halt eben auch drauf an, was die Wochen davor so lief. Wie laut es war und wie viel Überlastung eben schon da ist. Also ich stell mir das immer vor wie so ein, ja einfach wie so ein, ja, Computerspiel, die haben doch immer so ein Lebens, ja und so ist das, wenn halt schon viel verbraucht ist, dann reicht halt auch schon ´ne Kleinigkeit, dass man, dass es zu viel ist. Wenn´s aber jetzt eigentlich immer gut war und man eigentlich noch ein komplettes Leben hat sozusagen, dann geht auch mal mehr.“
(O. V., 195)

Betroffene beschreibt, dass nicht jeder Tag gleich ist:

„Aber ich glaub, das Problem von vielen Menschen, äh, ist, also dass sie´s nicht verstehen, ist einfach, dass es sozusagen, dass es nicht jeden Tag gleich ist. Dadurch, dass man sozusagen wie diese Leben hat, die eben hoch oder tief sein können, ähm, ist jeden Tag unterschiedlich und dann kann die gleiche Situation an einem Tag anstrengend sein und am anderen nicht.“
(O. V., 315)

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