Gehörtes merken (Auditive Speicherung)

Merken und Abrufen gehörter Information

Der Großteil der Betroffenen hat Probleme, sich an das Gehörte zu erinnern. Problematisch sind zum Beispiel:

  • Das Wiederholen von längeren Informationen oder Zahlenreihen wie zum Beispiel beim Auswendiglernen, Kopfrechnen 
  • Das Langzeitgedächtnis, sodass der Lernstoff schnell vergessen wird, während Rahmen-Bedingungen im Gedächtnis bleiben, wie zum Beispiel Mimik, Kleidung, Gefühl
  • Das Anfertigen von Protokollen und Notizen, weil man gleichzeitig hören und schreiben muss
  • Gehörtes gedanklich nachsprechen, weil zum Beispiel Füll-Wörter nicht verstanden wurden

Ein Betroffener hat große Probleme, sich Zahlen zu merken:

„I: Aber sozusagen, was weiß ich, 4778 zu wiederholen, wär das ein Problem?
B: Ähm, ja, mhm. Ja, also ich müsste jetzt schon überlegen. Also ich hab zwar so ungefähr diese Melodie, aber ich überleg´s grad ganz ehrlich schon wieder. (4s) 4072 war aber, ob´s 4000?
I: Die 700 sozusagen ist nicht mehr
B: 772? Ja ich hätte jetzt 4872 gesagt, ja das ist schon, ja.“
(P. S., 330-333)

Eine Betroffene beschreibt den Merkprozess mit einem "Loch im Einkaufsbeutel“"

„Wie so ´n Einkaufs, äh, Beutel mit Loch, dann geht eben was verloren, ne Menge nehm ich mit, aber ne Menge geht verloren und ich kann nicht sagen, was verloren geht und ich kanns nicht steuern.“
(U. D., 169)

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